Besichtigung
Cenad (Tschanad)
GPS coordinates: 46 08 15.46 N 20 35 02.86 E
Die Gemeinde Cenad, Nachfolgerin der antiquen Urbs Morisena liegt im Westen des Kreises Timis, am linken Ufer des Flusses Mures (Marosch) an der Grenze zu Ungarn. Im Nordosten grenzt sie an das Dorf Igris, im Südosten an das Dorf Saravale, im Süden an die Stadt Sânnicolau Mare, im Südwesten an die Gemeinde Dudestii Vechi und im Westen an Beba Veche.
Der Ort befindet sich auf der Nationalstraße DN6, diese überquert den Ort in Richtung Grenzübergang Cenad, auf 8 km Entfernung gelegen. Cenad ist der einzige Grenzübergang des Kreises Timis nach Ungarn.
Die menschliche Präsenz auf dem Territorium der Gemeinde Cenad ist schon seit der Jungsteinzeit nachgewiesen, von vor etwa 7000 Jahren. Archäologische Kulturen der Art Stančevo-Criş, Vinča, Tisa und Tiszapolgar beweisen durch Entdeckungen in mehreren Punkten die Konsistenz der menschlichen Besiedlung zu jener Zeit.
Aus der nächsten Zeit, der Bronzezeit gibt es archäologische Funde häuslicher Gegenstände und Bestattungsurnen. Die Römerzeit ist gut vertreten durch zahlreiche Entdeckungen, sowohl Keramik, Werkzeug, Bausteine aus verschiedenen Bauten stammend, welche den Stempel einiger der römischen Militäreinheiten tragen, aber auch Münzen von verschiedenen römischen Kaisern geprägt. Später haben weitere Funde den byzantinischen Einfluss bestätigt und die Existenz einer Siedlung in dem VIII.-IX. Jahrhundert n. Chr.
Bei der Kristallisation des Feudalismus, Organisation der Fürstentümer, der Woiwodschaften und der Länder hatte Banat eine äußerst wichtige Rolle, im Banat bekam Cenad die Rolle der Hauptstadt.
Das erste Kloster auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens gab es um das Jahr 1002 in Cenad, es hatte den Kirchtag /Schutzheiligen „Hl. Johannes der Täufer“ und war ein Kloster morgenländischer Mönche. In Cenad wurde 1030 die erste Schule auf dem Territorium des heutigen Rumäniens gegründet, die Unterrichtsprache war Latein.
Nach der Eroberung der Festung und der Stadt Morisena durch die Ungarn unter der Führung des Königs Stefan änderte die Stadt ihre Namen in Cenad (Csanad). Hier wird das Bistum Cenad gegründet, der erste Bischof wird der in Venedig geborene Ger(h)ard de Sagredo, heilig gesprochen im Jahr 1083. Gerard aus Cenad wird als erster Schriftsteller des Territoriums des heutigen Rumäniens betrachtet.
Die Eroberung des Banats durch die Osmanen führt zur Verringerung der Bedeutung des Ortes und den Umzug des Bistums nach Szeged und danach nach Timisoara.
Heute gibt es Sehenswürdigkeiten in Cenad die das Interesse der Touristen wecken, es gibt ein Heimatmuseum, die Statue des Hl. Gerard (vor der römisch-katholischen Kirche aufgestellt) ein Freilichtmuseum der Technik zur Beförderung mit von Tieren gezogenen Fahrzeuge, Alles befindet sich auf der Hauptstraße, sowie auch ein Nonnenkloster mit dem Namen Morisena, vor der Gemeinde Cenad (von Sânnicolau Mare /Groß-Sankt-Nikolaus kommend), links der Straße DN6 gelegen.
Die römisch-katholische Kirche
GPS Coordinates: N46 08.306 E20 35.206
Die römisch –katholische Kirche wurde 1870 im gotischen Stil erbaut und ist dem Heiligen Märtyrer Gerhard, italienischer Benediktinermönch, erster Bischof der Diözese Cenad gewidmet, er wurde am 24. September 1046 in Buda getötet, wurde später als Heiliger und Märtyrer verehrt (1083). Der Sarkophag Gerhards befindet sich in der römisch-katholischen Kirche Cenad. Der heilige Gerhard gründete in Cenad eine theologische Schule, er gründete Pfarreien und baute Kirchen und Klöster, im Land zwischen den Flüssen Marosch, Theis und Donau.
Das Denkmal des Hl. Gerard
GPS Coordinates: 46 08 17.40 N 20 35 11.72 E
Durch seine Struktur und die Größe ist es das imposanteste Denkmal in Cenad. Die Statue stellt den Hl. Gerard dar, in natürlicher Große, er blickt zum Horizont, seine rechte Hand liegt auf seinem Herzen und mit der linken hält er den Bischofsstab. An seiner Seite ein Kind mit Engelsflügeln.
1807 hat der Bischof Köszeghy László ein Obelisk aufgestellt, dort wo einst die Kirche des Hl. Gellért (Gerhard) stand. Der Verwalter des Gutes des Grafen Nako Sándor soll es abgerissen haben. Das Ereignis fand vor oder nach der Revolution von 1848 statt, als Cenad Kampftheater zwischen Serben und Ungarn war. Die Chroniken erinnern einen Serben namens Ivković als Verwalter des Nako Sándor -Gutes. Um den Bischof zu besänftigen verfügte der Graf, dass an Stelle des Obelisk das Denkmal des Heiligen Gerhard aufgestellt wird.
Sarkophag des Hl.Gerard
GPS coordinates: 46 08 17.40 N 20 35 11.72 E
Die Annalen aus Preßburg (Pozsony/Bratislava) erwähnen die Weihe des Heiligen Gerard als Bischof im Jahre 1030, dieses Jahr wurde somit zum Jahr der Geburt der alten Diözese Cenad. Gründer ist der Heilige Stefan, der erste christliche König Ungarns, der im Jahr 1030 Gerard in die Würde des Bischofs der neugegründeten Diözese ernennen wird. Während des Lebens Gerards, der in Venedig geboren war, wurde das Kapitel der Kathedrale von Cenad organisiert. Die ersten Kanoniker sind gleichzeitig auch Lehrer für die Jugendliche die in der neugegründeten theologischen Schule studierten, die erste Schule dieser Art auf dem heutigen Gebiet Rumäniens. Cenad erlebte in dieser Ära die Existenz einer bischöflichen Residenz, ein Kapitel der Bischofskirche mit einem Lehrstuhl der Theologischen Schule, so wie auch zwei Klöster, unterwürfig dem Heiligen Gerard. Der Heilige Gerard wird auf dem Gebiet zwischen der Marosch, Theis, Donau und den Karpaten mehrere Pfarreien gründen , Kirchen erbauen und er hat viele Heiden getauft.
Der Heilige Gerard hat mehrere theologische Werke geschrieben, davon blieb nur eines erhalten mit dem Titel „Deliberatio Gerardi Morisenae Aecclesiae Episcopi Hymnum Trium Puerorum ad Isingrimum Liberalem“. Dieses befindet sich in dem Nationalen Museum in München, wurde zum Teil in die rumänische Sprache übersetzt unter dem Titel „ Armonia Lumii“ –Harmonie der Welt (erschienen in dem Jahr 1984)
Das Ende des Bischofs von Tschanad wird tragisch sein. In Budapest am 24. September 1046 nachdem er gemeinsam mit den anderen Bischöfe die Heilige Messe feierte und danach sich alle auf den Wege getan haben, wurde Gerard von Rebellen gefangen und vom Hügel geworfen, der heute seinen Namen trägt: Gellert-Hegy,(Der Berg des Hl.Gerard) aus der ungarischen Hauptstadt. Sein Körper wurde 1053 nach Tschanad gebracht in seine alte Kathedrale und in einem einfachen Sarkophag aus Stein gelegt, auch heute noch aufbewahrt und verehrt wie eine wichtige Reliquie. Im Jahr 1083 wurde er heilig gesprochen und sein Körper wurde nach Buda verlegt auf den Gellert- Hegy. Ein Teil der Gebeine werden in der Kirche Hl.Donat in Venedig - Murano aufbewahrt, der Geburtsort Gerards. In dem Dom von Timisoara auf dem Unirii-Platz befindet sich eine Wirbel aus dem Körper des Hl. Gerard, auf der rechten Seite des Altars der Kathedrale.
Seit dem Jahr 2000 dient der Sarkophag als Altar in der Römisch –Katholischen Kirche der Gemeinde.
Cenad – Das Kloster Morisena
GPS coordinates: 46 06 50.86 N 20 35 33.13 E
Das Nonnenkloster mit dem Schutzheiligen „Geburt des Heiligen Johannes des Täufers“ (24.Juni) wurde im Jahr 2003 gegründet mit der Begründung, dass in Cenad (das alte Morisena) um das Jahr 1002 hier ein Kloster morgenländischer Mönche gab, das älteste dokumentierte auf dem Gebiet unseres Landes. Es wurde angenommen, dass die Anwesenheit eines solchen Gebäudes in diesem Teil der Diözese helfen würde das kirchliche Leben zu beleben.
Heimatmuseum
GPS coordinates: 46 07 55.42 N 20 35 21.53 E
Das Museum wurde am 3.Dezemner 2005 während der Feier des Kulturvereins „Concordia Cenad“ aus dem Ort eingeweiht und befindet sich in einem Gebäude aus dem Jahr 1890. Das Museum enthält eine Sammlung von über 200 Gegenstände der Volkskunde und Lokalgeschichte und stammen aus Spenden der örtlichen Bevölkerung. Die Exponate sind Zeugnisse der lokalen Geschichte von der Jungsteinzeit und bis zur Einsetzung des Kommunismus. Zwischen den wertvollsten architektonischen Objekten befinden sich Fragmente von mittelalterlichen Kirchen die im XI. Jahrhundert erbaut wurden.
Die Große Insel
GPS Coordinates: 46° 8'42.03"N 20°39'5.48"E
Die Große Insel Cenad ist eines der Naturschutzgebiete in dem Marosch-Auen Naturpark und hat eine Fläche von 3 Hektar. Auf dem Verwaltungsgebiet der Gemeinde Cenad gelegen wurde die Große Insel als Schutzgebiet von nationalem Interesse erklärt, wegen ihrer hohen biologischen Vielfalt die hier vorzufinden ist. So bietet das Naturschutzgebiet optimale Lebensbedingungen für viele Vogelarten, darunter : Fischreiher, Graureiher, Gelbreiher, Silberreiher, der kleine Seetaucher, der Weißstorch, der Schwarzstorch und verschieden Arten von Wildenten und Wildgänse. Die Pflanzenwelt ist den Feuchtgebieten spezifisch und man findet verschiedene Arten von Weiden und Pappeln. Aus geologischer und geomorphologischer Sicht charakterisiert sich diese durch die Anwesenheit des hohen Ufergeländes durch Ablagerungen von Schlamm und Sand und lakustrischer Tonerde entstanden.
Cenad – Naturschutzgebiet Wald
GPS Coordinates: N46 09.176 E20 34.016
Das Natur Schutzgebiet – Pădurea Cenad (Tschanader Wald) ist ein Schutzgebiet in dem Marosch - Auen Naturpark und umfasst eine Fläche von 310,5 Hektar. Dieses ist ein Überschwemmungsgebiet mit Gewässer, Wiesenaue und Wälder in der linken Aue des Flusses Marosch (Mureş). Das Schutzgebiet beherbergt eine Bäume Vielfalt, die Eiche als vorherrschendes Element, Esche, Weide oder Pappel; Gräser und Exemplare der Feuchtgebieten Tierwelt.